Herzschlagfinale - Artikel von Ronald Maior, AZ Immenstadt

22.12.2016

Herren

Herzschlagfinale - Artikel von Ronald Maior, AZ Immenstadt

Ein Teufelskerl im Tor, ein Jungspund im Angriff und eine atemberaubende Atmosphäre vor fast 500 Zuschauern tragen den TVI zum 25:24-Krimisieg gegen Spitzenreiter Ottobeuren.

Benjamin Frank, Jonas Becker, Simon Weigl. Der Sonntagabend bei Handball-Landesligist TV Immenstadt schrieb viele Geschichten. Ob der am Oberschenkel lädierte, aufopferungsvoll kämpfende Kapitän, der freche Youngster oder der entfesselte Torhüter: Das "Finale furioso" des TVI zum Jahresabschluss gegen Spitzenreiter Ottobeuren war ein Leckerbissen - mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Mit 25:24 (17:13) bezwangen die Oberallgäuer den Tabellenführer in einem Herzschlagfinale.
 
"Nach den Tiefschlägen der vergangenen Wochen ist es eine unheimliche Genugtuung, dass wir diesen Gegner besiegt haben", sagte Matchwinner Simon Weigl, der einen herausragenden Tag erwischt hatte. Die Frage nach seinem Ansporn beantwortete der 30-Jährige knapp: "Gegen Ottobeuren ist es immer das Spiel des Jahres."
 
Vor über 450 Zuschauern in der Julius-Kunert-Halle stand Ottobeuren gegen den Vorletzten anfangs in der Abwehr noch ordentlich, die ersten drei Immenstädter Würfe verfehlten allesamt ihr Ziel. Doch früh wurde deutlich, dass Weigl im Kasten der Städtler in Top-Form war - hinten stabil, zog der TVI nacht acht Minuten auf 5:2 davon. Ottobeuren blieb vorwiegend mit Tempogegenstößen durch Karlo Tomic erfolgreich (8:5, 13.).
Auch die Auszeit von TSVO-Coach Denny Berkessel fruchtete nicht. Die Gäste verzweifelten weiter an Weigl, der immer besser wurde und etliche Male Szenenapplaus von der Tribüne erntete. "Ich habe nach ein paar Minuten gespürt, dass es gut geht. Manchmal ist man an Bällen dran und sie gehen rein, heute habe ich sie eben übers Tor gelenkt", freute sich der Spieler des Spiels. Christian Savlovschi sorgte nach 17 Minuten erstmals für einen Fünf-Tore-Vorsprung (10:5). Danach überrannten die "Grünen" mit drei Toren in einer Minute den Spitzenreiter in der 20. Minute förmlich und gingen später mit 15:6 in Front. "Dem gesamten Team gilt ein Riesenkompliment", lobte Trainer Gunther Kotschmar: "Wir haben in der ersten Halbzeit unheimlich diszipliniert gespielt."
Denn wenn Ottobeuren gefährlich wurde, dann weiterhin mit Tempo über die Außenspieler. Beim Stand von 17:13 wechselten die Teams die Seiten.
Aus der Kabine kamen die Unterallgäuer wacher, dynamischer und verkürzten sukzessive auf 15:17 und 18:20. Denn Kotschmars Schützlingen schien zur Schlussphase die Kraft nach den furiosen ersten 30 Minuten etwas ausgegangen zu sein.
Und doch fand der TVI in der Folge wieder die Balance im Angriff zwischen Aktionen aus dem Rückraum und dem Spiel über die Außen, Benjamin Frank und Amar Hrustanovic. Im Rückraum fing Savlovschi Sebastian Engl auf, der einen schwächeren Tag erlebte. Ganz anders Simon Weigl. der 30-Jährige parierte über ein Dutzend hochkarätiger Chancen und hielt Immenstadt bis zur Schlussphase in der Partie.
Es war die Phase, in der Kapitän Frank auf die Zähne biss und Nachwuchs-Spieler Jonas Becker rotzfrech zwei wichtige Tore erzielte (24:22, 52.). Sieben Minuten vor Spielende musste Ottobeurens Patrick Kofler (11 Tore) verletzt raus - die Gäste glichen dennoch auf 24:24 aus. Nachdem beide Teams jeweils einen freien Wurf vergeben hatten, war es ausgerechnet Engl, der mit einem wilden Wurf 22 Sekunden vor der Schlusssirene zum Endstand traf. Erst als sich auch Simon Weigl aus der Jubeltraube befreien konnte, gab es das verdiente Lob von Coach Kotschmar, der schließlich auch das Erfolgsrezept nach dem letzten Spiel 2016 lüftete: "Simon hat derzeit einfach eine sensationelle Form. Ich habe ihm nur Traubenzucker gekauft, weil er sonst immer so hektisch ist. Das hat geholfen."
 
Für den TV Immenstadt spielten:
Simon Weigl, Alex Hagenauer (beide Tor), Benjamin Krämer, Patrick Medinger (4), Angelo Kocijan, Jonas Becker (2), Christian Savlovschi (10), Sebastian Engl (1), Franz Holzmann, Amar Hrustanovic (5), Benjamin Frank (2), Matei Serban (1) und Tobias Fügenschuh.

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